Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln

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Bestand:
Findbuch Abt. 138: Reklame- und Siegelmarken
Signatur:
138-121
Titel:
Dr. L. C. Marquart, Chemische Fabrik, Beuel a. Rh, "Cucasa"
Beschreibung:
Die hochrechteckige Marke mit weißem Rand zeigt den kolorierten Druck eines Weinbauers, der einen roten Kanister auf dem Rücken trägt und seine Weinstöcke mit dem darin befindlichen "Cucasa" spritzt. Der gesamte linke untere Teil der Marke ist rechteckig ausgespart, sodass dort eine weiße Freifläche ist. Die Chemische Fabrik Dr. L. C. Marquart AG in Beuel wurde vonm Apotheker Dr. Ludwig Clamor Marquart (1804-1881) gegründet. 1845 gründete er ein Labor im Bonner Talweg 32. Ab 1846 begann er mit der Produktion von Reagenzien, Säuren, Feinchemikalien und pharmazeutischen Präparaten. Im Januar 1872 übertrug Dr. Marquart die Firmenleitung auf seine Söhne Louis und Paul, die die gesamte Fabrik 1891 nach Beuel an die Siegburger Straße verlegten. Das Herstellungsprogramm wurde in den folgenden Jahren um Pflanzenschutzmittel erweitert, so dass der Betrieb mit 360 Arbeitsplätzen zu einem der größten Arbeitgeber in Beuel wurde. Während des Ersten Weltkrieges führten finanzielle Schwierigkeiten zum Verkauf an die Kölner Firma M. Lissauer | Cie. (auch: Eisen- und Metallgesellschaft Meno Lissauer | Co.) 1921 wurde das Beueler Unternehmen in in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Dr. L. C. Marquart AG umgewandelt. Im Jahr 1936 fiel die AG an die Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt (kurz Degussa AG) aufgrund der jüdischen Abstammung des neuen Besitzer. Die Degussa profitierte während der NS-Herrschaft durch „arisierende Ankäufe von jüdischen Firmen, Besitzungen und Patenten. Heute ist das Werk Teil der Evonik Degussa AG.
Laufzeit:
o.J.