Bestand:
Findbuch Abt. 138: Reklame- und Siegelmarken
Signatur:
138-384
Titel:
Stollwerck, Fabrik Erweiterungsbau, Köln
Beschreibung:
Die hochrechteckige Marke hat einen weißen, gezahnten Rand. Auf der Marke ist in schwarzweiß im oberen Bildbereich ein Fabrikgebäude.
In der Bildmitte sieht man eine Weltkugel, um die sich eine Eisenbahnschiene windet, darauf fahren zwei Züge mit zahlreichen
Wagons. Um die Weltkugel sieht man ein Wolkenband mit der Aufschrift:"Stollwerck". Darunter befindet sich in schwarzer Schrift
die Aufschrift:"Der diesjährige Erweiterungsbau, der Kölner Stollwerck-Fabriken und das neue eiserne Bahnd, das sie mit den
Verbrauchern verbindet.". Es handelt sich bei dem Gebäude um die Stollwerck-Fabrik aus der Severinsmühlengasse/Annostraße
in Köln, das zwischen 1880 und 1890 erbaut wurde 1839 eröffnete Franz Stollwerck (1815-1876) in Köln ein Werk zur Hustenbonbon-Produktion,
dem nach zwei Jahren der Durchbruch gelang. 1860 wurde die Produktion um Schokolade, Marzipan und Printen erweitert. Nach
dem Tod von Franz Stollwerck 1876 übernahmen seine fünf Söhne die Leitung der Firma. Sie bauten das Unternehmen bis 1902 zu
einer weltweit operierenden Aktiengesellschaft mit Werken in Europa und Amerika aus. Um die Jahrhundertwende waren im In-
und Ausland bereits Zweigniederlassungen in Berlin, Breslau, Bremen, Frankfurt, Leipzig, München, Amsterdam, Brüssel, Budapest,
Chicago und Wien sowie Fabriken in Berlin, Bratislava, London und New York entstanden. Erst der 1914 beginnende Erste Weltkrieg
beendete den rasanten Aufstieg der Stollwercks. Durch die Weltwirtschaftskrise 1930, den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen
Beschädigungen an Werken in Deutschland, Enteignungen im Ausland sowie verschiedene Fehlinvestitionen geriet Stollwerck in
eine finanzielle Schieflage. Die Übernahme des Unternehmens zum Preis eines symbolischen Betrags durch Hans Imhoff im Jahr
1972 brachte Stollwerck eine sachkundige und im Schokoladenmarkt qualifizierte Führung zurück. Stollwerck wurde durch seine
Leistung in den nächsten 30 Jahren zu einem der größten Schokoladenhersteller mit Werken im In- und Ausland und übernahm traditionsreiche
Marken wie Sprengel, Sarotti und die Chocolaterie Jacques in Eupen. 2002 verkaufte er den Konzern an die Barry Callebaut AG,
den weltgrößten Kakao- und Schokoladenhersteller, der mehrheitlich im Besitz der Familie Jacobs ist.
Laufzeit:
nach 1890