Bestand:
                                          
                                       
                                       Findbuch Abt. 138: Reklame- und Siegelmarken
                                    Signatur:
                                          
                                       
                                       138-1126
                                    Titel:
                                          
                                       
                                       Gebr. Hirschfeld, Geschäftshaus: Lübeck, Breitestraße 39-41 Hamburg, Lübeck, Bremen, Leipzig, Hannover
                                    Beschreibung:
                                          
                                       
                                       Die querrechteckige Marke mit gezahntem grauen Rand zeigt einen kolorierten Druck des Lübecker Geschäftshauses der Gebrüder
                                          Hirschfeld in der Breitestraße 39-41. Darunter ist der Unternehmensname sowie der Standort zu lesen. Gebr. Hirschfeld ist
                                          der Name einer Damenbekleidungsfirma in Hamburg, die am 14. August 1892 von Isidor Hirschfeld und seinem Bruder Joseph sowie
                                          Benno Hirschfeld gegründet wurde. Der Architekt Johannes Grotjan errichtete 1906 das Modehaus am Neuen Wall in Hamburg. Weitere
                                          Geschäfte gab es auch in Lübeck, Bremen, Hannover und Leipzig. Wie viele andere jüdische Geschäfte wurde auch das Hamburger
                                          Modehaus am Neuen Wall in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verwüstet. Kurz danach wurde das Unternehmen zwangsenteignet
                                          und an den Hamburger Geschäftsmann Franz Fahning verkauft. Fahning war bis dahin 1. Prokurist im Haus Hirschfeld gewesen.
                                          Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Benno Hirschfeld im KZ Buchenwald ermordet, sein Sohn Kurt-Manfred im KZ Neuengamme
                                          erschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Eigentum dem überlebenden Sohn von Benno Hirschfeld, Hans Simon Hirschfeld
                                          zurückgegeben, während Franz Fahning das Geschäft weiterführen durfte. 1956 kaufte Fahning von den im Ausland überlebenden
                                          Hirschfelds 50 % der Immobilie zurück und betrieb das Geschäft bis 1991 weiter. Fahning beantragte 1991 die Zwangsversteigerung.
                                          Im Rahmen des 1994 über die Schneider AG eröffneten Insolvenzverfahrens ging die Immobilie in den Besitz der Berliner Pfand
                                          und Hypotheken Bank über, die diesen dann an die HOEST Pensionskasse verkaufte.
                                       
                                    Laufzeit:
                                          
                                       
                                       o.J.