Bestand:
                                          
                                       
                                       Findbuch Abt. 138: Reklame- und Siegelmarken
                                    Signatur:
                                          
                                       
                                       138-724
                                    Titel:
                                          
                                       
                                       Johann Maria Farina Dr. E. Meitzen am Dom, Köln
                                    Beschreibung:
                                          
                                       
                                       Die querrechteckige Marke hat einen weißen, gezahnten Rand. Im Vordergrund sieht man auf der linken Bildseite eine bekrönte,
                                          barfüßige Frau in einem blauen Kleid auf einem Felsen sitzen, in der linken Hand hält sie eine Flasche. Auf dem Felsen sieht
                                          man das Kölner Stadtwappen. Links hinter ihr sieht man die Turmspitzen des Kölner Doms, auf der rechten Seite die Hohenzollernbrücke,
                                          die sich über den Rhein spannt. Über der Brücke steht in schwarzer Schrift vor gelbem Grund:"Johann Maria Farina, Dr. E. Meitzen,
                                          am Dom zu Köln." Im unteren Bildfeld steht in schwarzer Schrift in einem weißen Feld in zwei Kolumnen:"Der ewige Dom am grünen
                                          Rhein, Des Karnevals Minne bei Lied und Wein, Das kölnische Wasser so duftig u. mild, Drei Kronen in Köllens Wappenschild!".
                                          1858 schloss der in Köln ansässige Apotheker Peter Albrecht Ernst Meitzen einen Gesellschaftsvertrag mit einem italienischen
                                          Geschäftspartner namens „Farina ab. Die Firma stellte nun Kölnisch Wasser unter dem Namen „Johann Maria Farina gegenüber dem
                                          Wallrafsplatz her. Als der Geschäftspartner nach sechs Jahren aus dem Vertrag ausstieg, führte Meitzen das Geschäft weiter
                                          und behielt die Namensrechte. Zwischen 1864 und 1882 übernahm er das Unternehmen seiner Schwägerin Agnes Bruckmann, die bis
                                          dahin unter „Johann Anton Farina zur Stadt Mailand firmierte und nannte seine neue Gesellschaft von nun an „Johann Maria Farina
                                          Dr. E. Meitzen am Dom zu Köln. Meitzen zog von Köln nach Berlin, wo er 1887 starb. Zur Zeit der Entstehung der Reklamemarke
                                          zwischen 1900 und 1918 gehörte die Firma „Jünger | Gebhardt. Sie war eine Tochtergesellschaft des Familienunternehmens von
                                          Peter Paul Mülhens, das mit der Marke 4711 zu den Marktführern zählte. Die Firma „Johann Maria Farina Dr. E. Meitzen am Dom
                                          zu Köln wechselte also häufig den Besitzer, bis sie sich um 2006 auflöste. Das Unternehmen "Johann Maria Farina gegenüber
                                          dem Jülichs-Platz" wurde am 13. Juli 1709 als G. B. Farina in Köln gegründet und ist heute die älteste bestehende Eau-de-Cologne-
                                          und Parfüm-Fabrik der Welt. Ihr Zeichen ist eine rote Tulpe. Die Firmenbezeichnung wurde lange Zeit auch in französischer
                                          Sprache- „Jean Marie Farina vis-à-vis de la place Juliers depuis 1709 - verwendet und oft als „Farina gegenüber abgekürzt.
                                          Farina war privilegierter Lieferant vieler Höfe in Europa. Die Parfümfabrik wird heute von den Nachkommen des Gründers in
                                          der achten Generation fortgeführt. Stammsitz und Geburtshaus des Eau de Cologne ist das „Farina-Haus. Dort befindet sich das
                                          Kölner Duftmuseum.
                                       
                                    Laufzeit:
                                          
                                       
                                       o.J.