Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln

d9694e2HiDA4web:vz3013adfe-6d97-4f1c-a9aa-88663f7d6fba.xmlnode.1.1d96943013adfe-6d97-4f1c-a9aa-88663f7d6fba1138-588.jpg
Bestand:
Findbuch Abt. 138: Reklame- und Siegelmarken
Signatur:
138-588
Titel:
Riedel | Engelmann, Schwerter.Schokolade, Dresden
Beschreibung:
Die hochrechteckige Marke mit weißem gezahnten Rand zeigt auf gelb-weiß gestreiftem Grund den kolorierten Druck einer Frau im rosafarbenen Kleid und mit Perlenhalsband. Sie hält eine Tafel Schokolade in der Hand. Darüber ist in schwarzer Schrift "Schwerter-Chocolade" zu lesen sowie "Mein Geschmack" in roten verschnörkelter Schrift. Der Markenname und Produktionsort "Riedel | Engelmann, Dresden" sind am unteren Rand der Marke in schwarzer Schrift zu lesen. Die Chocoladen- und Zuckerwarenfabrik Riedel | Engelmann wurde 1888 in der Rosenstraße 88 in Dresden von Oswald Heinrich Riedel und Carl Rudolf Johannes Engelmann gegründet. Im Jahre 1890 erfolgte die Verlegung des Betriebes in die damals noch selbstständige Gemeinde Plauen, Falkenstraße 38. Um 1900 zog man in die Falkenstraße 54 als Cacao-, Chocoladen- und Zuckerwaren-Fabrik Riedel | Engelmann. Ab 1917 legte man sich auch noch den Beinamen Marmeladen- und Fruchtkonservenfabrik zu. Außerdem betrieb man schon das Kontor in der Würzburger Straße 14, dem heutigen Schwerter-Haus. Unter dem Markennamen "Schwerter-Schokolade" produzierte man um 1905 in der Zwickauerstraße 118 verschiedene Schokoladenartikel aber auch andere Süßwaren. Die Schokoladenartikel wurden dabei auch an die Hofhaltungen vom sächsischen Königshaus geliefert. Als Anerkennung und Dank für die qualitativ hervorragenden Erzeugnisse, gestattete man der Firma um 1890 die gekreuzten Kursächsischen Schwerter auf ihren Produkten und der Verpackung zu führen. Bekannt waren die Produkte "Schwerter-Chocolade" und "Schwerter-Cacao". Wegen der Rohstoffknappheit im Zweiten Weltkrieg, vor allem an Kakao, musste die Herstellung von Schokolade und Süßwaren wieder eingestellt werden. Bis 1945 wurden nun in der Fabrik Medikamente für die Troponwerke in Köln abgepackt. Der Bombenhagel vom 13. und 14. Februar 1945 auf Dresden zerstörte 60 Prozent der Gebäudesubstanz. Nach einem teilweisen Wiederaufbau entwickelte sich 1948 eine kleine Produktion von Süßwaren auf der Basis von Rohstoffzuteilungen. Im Jahre 1959 wurde die private Firma in einen Betrieb mit staatlicher Beteiligung umgewandelt. In der Nachwendezeit fehlte es zunehmend an Aufträgen und die Produktion musste ganz eingestellt werden. Zudem leiteten bereits im Mai 1990 die ehemaligen Eigentümer eine Reprivatisierung des Unternehmens ein.
Laufzeit:
o.J.