Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln

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Bestand:
Findbuch Abt. 80: Wertpapiersammlung
Signatur:
80-1-185
Titel:
Gebrüder Stollwerck Aktiengesellschaft, Köln. Vorzugs-Aktie Nr. 3798
Beschreibung:
Die hochrechteckige Aktie ist 33,8m hoch und 24,2cm breit. Sie hat einen grün und braun ornamentierten Rahmen und einen grün guillochierten Hintergrund. Sie trägt die Aufschrift: "Gebrüder Stollwerk, Aktiengesellschaft, zu Cöln, Vorzugsaktie, No. 3798, über, Eintausend Mark, Der Inhaber dieser Vorzugs- Aktie ist bei Gebrüder Stollwerck, Aktiengesellschaft zu Cöln, mit dem Betrage von, Eintausend Mark, als Aktionär beteiligt. [...] Cöln, den 17. Juli 1902." Darunter befinden sich die Unterschriften des Aufsichtsrates, P. J. Stollwerck und des Vorstandes L. Stollwerck, sowie des Kontrollbeamten. Auf dem unteren weißen Rand steht: "M. DuMont Schauberg, Köln". Auf der linken Seite der Aktie befindet sich ein roter Steuerstempel mit dem Reichsadler und der Umschrift: "Reichs- Stempel- Abgabe, Zwei von Hundert, 35", und auf der rechten Seite befindet sich ein blauer Stempel mit der Aufschrift: "Bezugsrecht, 1907, ausgeübt." 1839 eröffnete Franz Stollwerck in Köln ein Werk zur Hustenbonbon-Produktion, dem nach zwei Jahren der Durchbruch gelang. 1860 wurde die Produktion um Schokolade, Marzipan und Printen erweitert. Nach dem Tod von Franz Stollwerck 1876 übernahmen seine fünf Söhne die Leitung der Firma. Sie bauten das Unternehmen bis 1902 zu einer weltweit operierenden Aktiengesellschaft mit Werken in Europa und Amerika aus. Um die Jahrhundertwende waren im In- und Ausland bereits Zweigniederlassungen in Berlin, Breslau, Bremen, Frankfurt, Leipzig, München, Amsterdam, Brüssel, Budapest, Chicago und Wien sowie Fabriken in Berlin, Bratislava, London und New York entstanden. Erst der 1914 beginnende Erste Weltkrieg beendete den rasanten Aufstieg der Stollwercks. Durch die Weltwirtschaftskrise 1930, den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Beschädigungen an Werken in Deutschland, Enteignungen im Ausland sowie verschiedene Fehlinvestitionen geriet Stollwerck in eine finanzielle Schieflage. Die Übernahme des Unternehmens zum Preis eines symbolischen Betrags durch Hans Imhoff im Jahr 1972 brachte Stollwerck eine sachkundige und im Schokoladenmarkt qualifizierte Führung zurück. Stollwerck wurde durch seine Leistung in den nächsten 30 Jahren zu einem der größten Schokoladenhersteller mit Werken im In- und Ausland und übernahm traditionsreiche Marken wie Sprengel, Sarotti und die Chocolaterie Jacques in Eupen. 2002 verkaufte er den Konzern an die Barry Callebaut AG, den weltgrößten Kakao- und Schokoladenhersteller, der mehrheitlich im Besitz der Familie Jacobs ist.
Laufzeit:
17.07.1902