Bestand:
Findbuch Abt. 138: Reklame- und Siegelmarken
Signatur:
138-1032
Titel:
Grosseinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine m.b.H. Hamburg
Beschreibung:
Die hochrechteckige Marke mit weißem gezahnten Rand zeigt den kolorierten Druck eines Mannes in ockerfarbenem Hut und Mante,
der ein Schild an einem Stock in der Hand hält. Darauf stehen zu lesen: "Mitglieder! Am besten und preiswertesten sind die
Artikel mit der Schutzmarke von der Grosseinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine m.b.H. Hamburg." Daneben ist das Logo
der GEG zu sehen, die Initalen in weiß auf rotem Grund. Im Hintergrund sind mehrere Kinder zu sehen, die zu dem Mann und dem
Schild aufschauen. Die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine m.b.H. (GEG) war als ein gemeinwirtschaftliches Unternehmen
die Waren- und Wirtschaftszentrale von Konsumvereinen der sogenannten Hamburger Richtung von 1894 bis zum Ende der Weimarer
Republik. Die erste Gründungsversammlung der Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine fand am 6. und 7. April 1893
in Leipzig statt. Anwesend waren 94 Vertreter von deutschen Konsumvereinen. Die zweite Gründungsversammlung der Großeinkaufs-Gesellschaft
war vom 26. bis zum 28. Mai 1893 in Hamburg. Der Gesellschaftsvertrag vom 16. März 1894 bestimmte als Sitz der Gesellschaft
Hamburg. Zum Geschäftsführer wurde Ernst August Scherling bestellt. Seit 1904 ist die GEG eine eingetragene Schutzmarke. Das
GEG-Zeichen war als Abwehrmaßnahme gegen Monopolansprüche der Markenindustrie vorgesehen. Es stand für monopolfreie genossenschaftliche
Markenartikel. Im Mai 1903 wurde der Gegenstand des Unternehmens im Gesellschaftsvertrag ergänzt um den Passus Herstellung
und Fabrikation. Am 15. April 1903 begann die Eigenproduktion von Kaffee im Hamburger Lager Engelstraße. Eine Seifen-Fabrik
kam 1909/10 hinzu. Vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 hatte die GEG 58 Produktionsbetriebe für Lebens-
und Genussmittel sowie für andere Bedarfsgüter: Mit Einsetzung eines Staatskommissars am 4. Mai 1933 Gau-Inspekteur der NSDAP,
Erich Grahl begann die Gleichschaltung der GEG.
Laufzeit:
nach 1904